27. GV der Aktionäre
Das Burgdorfer Bier bleibt auf Erfolgskurs – und verjüngt die Führung
Die 27. Generalversammlung der Burgdorfer Gasthausbrauerei von gestern Samstag auf der Burgdorfer Schützematte verlief für einmal etwas ausserhalb des üblichen Programms: In Ergänzung dazu hatten die 2‘045 Aktionärinnen und Aktionäre über die Annahme einer Statutenrevision zu befinden und drei neue Verwaltungsräte zu wählen. Im Jahresbericht erfuhren sie von doch erfreulichen Resultaten in einem sehr anspruchsvollen Umfeld und von ambitionierten Plänen für die nähere Zukunft.
Verwaltungsratspräsident Stefan Aebi konnte und wollte es gleich zu Beginn der 27. Generalversammlung der Burgdorfer Gasthausbrauerei von gestern Samstag nicht schönreden: «Das Geschäftsjahr 2024 war für das Burgdorfer Bier einmal mehr sehr anspruchsvoll, nicht zuletzt auch aufgrund der schlechten Konsumstimmung.» Gegenüber dem Vorjahr sanken sowohl der Umsatz und der Bierabsatz als auch der Gewinn. Dass Letzterer aber 43’000 Franken betrage, erfülle ihn unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen «mit Freude, Stolz und Dankbarkeit». Einen wichtigen Beitrag dazu hat das Brauteam geleistet, indem es den Produktionsaufwand insgesamt überproportional senken konnte, was sich an einem – im Vergleich mit der Branche sehr guten – EBITDA von 15,9% ablesen lässt. Der Gesamtumsatz ist um 4,5% auf 2’560’000 Franken gesunken.
Das Alkoholfreie ist bereits gut angekommen
Der Bierabsatz der Brauerei ist um gut 6% gesunken, auf 6’642hl. Dabei hat der Anteil Fassbier weiter leicht zugelegt und ist auf 31% gestiegen, was – jetzt auf dem Niveau vor Corona – ein guter und sicherer Wert ist. Ebenso angestiegen ist der Anteil an Spezialbieren, nämlich auf knapp 24%. Besonders erfreulich ist, dass sich das jüngste Kind der Brauerei, das alkoholfreie «Mitohni» (das erst Ende des Berichtsjahres auf den Markt gelangte), von Beginn weg gut entwickelt und heute schon respektable 3,5% des Bierabsatzes ausmacht.
Im Anschluss legte Geschäftsführer Thomas Gerber Einzelheiten aus der Buchführung dar. So hat die Brauerei im Berichtsjahr mit einem betrieblichen Cashflow von über 227‘000 Franken einen anständigen Wert erarbeitet. Die Aktionärinnen und Aktionäre haben unter anderem auch erfahren, dass der Aufwand für Unterhalt, Reparaturen und Ersatz darum höher ausgefallen ist, weil etwa ein Druckluftkompressor für rund 35’000 Franken und ein Alkoholmessgerät für rund 30’000 Franken zu beschaffen war.
Frische Kräfte für den Verwaltungsrat
Nach der Genehmigung der üblichen Traktanden und der Wiederwahl des bisherigen Verwaltungsrates schlug Aebi den 2’045 wie üblich äusserst gut gelaunten Aktionärinnen und Aktionären im Festzelt auf der Schützematte drei neue Verwaltungsräte zur Wahl vor. Dies, um das Gremium zu verjüngen und langfristig einen Generationenwechsel vorzubereiten. Die Versammlung wählte in der Folge mit grossem Mehr den Finanzexperten Christian Affolter, den Getränkebranche- und Verkaufsprofi Simon Borchardt und die Projekt- und Immobilienmanagerin Claudia Fankhauser in den Verwaltungsrat. Als letztes Traktandum stimmte die Versammlung einer Neufassung der Statuten zu, die aufgrund geänderter schweizerischer Gesetzesvorschriften nötig geworden ist.
Innovativ in die Zukunft
Zum Abschluss der Versammlung unterstrich Aebi mit einem Blick nach vorne das Engagement der Verantwortlichen, damit sich die Brauerei im schwierigen Marktumfeld weiterhin gut behaupten kann. Demnach wird sie umgehend in Vertrieb und Marketing investieren und die Aussendienstkapazität verdoppeln. Zudem wird sie nach dem Sommer eine zweite Linie Burgdorfer Bier lancieren, die den veränderten Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten Rechnung tragen und neue Generationen ansprechen soll. Beides Ankündigungen, welche die Aktionärinnen und Aktionäre mit viel Wohlwollen und Applaus entgegengenommen haben, um dann zum gemütlichen zweiten Teil überzugehen.